Eltern im BurnOut

Fast 70 % aller Eltern fühlen sich laut einer Forsa Umfrage  ausgebrannt.

Bild einer 4-köpfigen Familie, die nur ihren Schatten fotografiert hat.

Ein Blick in die von der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) in Auftrag gegebene Umfrage macht es noch dramatischer:

Dieser große Anstieg ist das, was auch ich seit Jahren beobachte. Die Welt scheint sich immer schneller zu drehen, die Anforderungen sind riesig, der Druck von außen manchmal nicht auszuhalten. Dieser Zustand von Dauerstress, in dem wir uns wiederfinden, kann unsere Gesundheit stark beeinträchtigen. Erstmal macht er ein Gefühl von Hilflosigkeit und Verzweiflung, was sich eh schonmal nicht gut anfühlt. Und diese Gefühle können dann zu chronischer Erschöpfung führen, zu Depressionen, Angststörungen oder bestehende psychische Erkrankungen noch weiter verstärken.

Meine Prognose ist, dass wir da noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sind. Die Gesellschaft, unser System müsste sich verändern. So wie Mai Thi Nguyen-Kim von @maithink, die kürzlich Mutter wurde, in einem Interview erzählte, wie dankbar sie sei, ein gutes, funktionierendes Netzwerk um sich zu haben, das ihr ermöglicht, entspannt Mutter und weiter Karrierefrau zu sein. Dass dieses berühmte Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen, ohne selbst dabei auf der Strecke zu bleiben. Tsja, aber woher nehmen, wenn es nicht da ist, dieses Dorf?

Stattdessen lenken wir uns ab vom Wahnsinn des Alltags und scrollen durch Social Media, als gäbe es kein Morgen. Verlegen unsere Büros in unser Zuhause, damit wir auch abends und nachts nochmal eben schnell eine Mail beantworten oder eine Präsentation fertig machen können, sind über unsere Smartphones 24h erreichbar und leben in einem Zustand, in dem unser Nervensystem unter Dauerstrom steht. Abends liegen wir dann im Bett, können vor lauter Gedankenchaos nicht einschlafen, scrollen weiter durch irgendwelche Feeds und fühlen uns am Morgen wie vom Bus gerammt. Weil da ja auch oft noch Kinder sind, die uns eh die Nacht über auf Trab halten und unser Schlaf sowieso schon fragmentiert ist. Was per se gar nicht so ein Drama ist. Aber wie vielen (meist) Müttern fällt es schwer, danach wieder in den Schlaf zu finden, wenn sie vom Baby oder Kind erstmal geweckt wurden.

Laut der Umfrage sind die Gründe für den ausgebrannten Zustand bei Eltern an erster Stelle die gesellschaftlichen Themen wie die politische Lage, der Klimawandel und die Teuerung. Gefolgt von der Kindesbetreuung, Arbeitsbelastung durch den Haushalt, Zukunftsangst um die Zukunft der Sprösslinge und dann mit etwas Abstand die eigene Ausbildung/der Beruf und Konflikte in der Familie. Plus bei einem Viertel finanzielle Sorgen.

Küchenablage mit einer ganzen Menge Abswasch.

Immer mehr Mütter sind berufstätig!

  1. Spannend fand ich persönlich, dass inzwischen fast 70 % der Mütter minderjähriger Kinder berufstätig sind. Das waren 2019 auch nur 60 %. Ich habe so viele Gespräche mit Fachleuten geführt, mit Erzieherinnen, Pädagoginnen und Hebammen, die mir alle dasselbe berichten: Das Thema Schlafprobleme bei Kindern nimmt kontinuierlich zu.

    Und in meinen Informationsgesprächen zur Ausbildung zum Schlafcoach sage ich schon seit Jahren, dass die Schlafprobleme zunehmen, was unter anderem daran liegt, dass beide Elternteile wieder oft recht früh wieder arbeiten gehen und die Kinder sich fremden Strukturen unterordnen müssen und vor allem oft einen Großteil ihrer Wachzeit mit Personen verbringen, die nicht ihre ersten Bezugspersonen sind.

    Da fällt mir gleich das Dorf wieder ein, das es bräuchte. In dem das Kind viele enge Bezugspersonen hätte. In Kindergärten oder Kitas, bei Tagesmüttern (hier vielleicht noch am ehesten) oder Betreuungen wie Hort o.ä. kann bei dem aktuell zugrunde liegenden Betreuungsschlüssel kaum die Rede davon sein, dass es enge Beziehungen zwischen den betreuenden Kräften und Kindern gibt, oft sind es vielmehr Aufbewahrungsstationen und die Kids viel sich selbst überlassen. Personalmangel und hoher Krankenstand sind hier ja auch ein massives Problem. Nicht falsch verstehen – viele machen hier einen mega Job! Aber das, wie unser System Kinderbetreuung versteht, hat mit dem bewussten, friedvollen, bindungs- und bedürfnisorientierten Ansatz nicht immer viel gemein. Dabei ist gerade die Bindung das, was es braucht, damit Kinder eben auch gut schlafen können.

    Es ist so ein riesengroßes Thema, ich könnte ewig dazu weiterschreiben.

Fakt ist: the struggle is real!

  1. Und wenn ich auf die Ursachen schaue, die angegeben werden dafür, was die Eltern stresst, weiß ich, dass genau diese Probleme mehr werden, wenn wir dann in der Schleife hängen aus „Gestresst sein – nicht gut schlafen können. An Schlafmangel leiden – stressanfälliger sein.“

    Gesunder, ausreichender, guter Schlaf ist so viel mehr als ein Luxusgut. Es ist ein essenzielles Grundbedürfnis und eine, wenn nicht DIE Säule für ein glückliches, stressfreies oder zumindest stressfreieres Leben. Für Eltern. Für Kinder. Für alle.

    Ich bin zu 100 % überzeugt, dass wir als Schlafcoaches einen immens wichtigen Beitrag leisten können, um genau hier, bei der Überforderung und dem Dauerstress von Eltern anzusetzen. Diese Eltern haben oft auch herausfordernd schlafende Kinder. Deshalb ist es so wichtig, immer ganzheitlich auf die Familie als System zu schauen und individuell Ideen und Strategien zu entwickeln, um wieder Entspannung und Harmonie einkehren zu lassen.

    Das ist immer wieder das allergrößte Geschenk, wenn am Ende eines Coachings die Eltern sagen: „DANKE. Wir haben unser Leben zurück!“.

    Schlafcoaches, bzw. Fachpersonal mit fundiertem und kompetentem Wissen über Schlaf werden gebraucht!

    Vielleicht spürst du schon länger den Ruf danach, dich zum Thema Schlaf weiterbilden zu wollen. Dann freue ich mich, wenn wir einfach mal unverbindlich miteinander sprechen.

    Zum kostenlosen Bewerbungsgespräch geht es hier lang: