Schlaf ist ein heiß diskutiertes Thema unter Eltern. Fragen wie „Schläft dein Kind schon durch?“ oder „Wie oft ist dein Kind letzte Nacht aufgewacht?“ sind auf Spielplätzen, in Krabbelgruppen und bei Eltern-Kind-Treffen allgegenwärtig. Warum ist das so?
Schlaf ist der Endgegner junger Eltern. Wenn die Kinder nicht gut schlafen, leiden auch die Eltern unter Schlafmangel. Dieser Mangel kann schnell zu einem Gefühl des Versagens führen, weil viele Eltern denken, sie machen etwas falsch, wenn ihre Kinder nicht durchschlafen.
Ein großes Problem ist die mangelnde Aufklärung darüber, wie Kinder tatsächlich schlafen. Babys und Kleinkinder wachen nachts auf, und das ist völlig normal. Trotzdem herrscht oft die falsche Vorstellung, dass Babys durchschlafen sollten. Der Satz „Ich habe geschlafen wie ein Baby“ verdeutlicht diese Fehlvorstellung.
Kinder schlafen unruhig und werden nachts wach – das ist so gewollt. Natürlich gibt es Unterschiede: Einmal oder zweimal in der Nacht aufzuwachen ist normal, jede Stunde aufzuwachen hingegen kann auf ein Problem hinweisen.
Eltern können liebevoll und bindungsorientiert Veränderungen im Schlafverhalten ihrer Kinder herbeiführen. Dies geht ohne veraltete und kindeswohlgefährdende Methoden. Das Wohl des Kindes sollte immer an erster Stelle stehen.
Um den Schlaf ihres Kindes zu verbessern, können Eltern auf einige bewährte Methoden zurückgreifen. Eine ruhige und dunkle Schlafumgebung hilft dem Kind, besser einzuschlafen und durchzuschlafen. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, bei dem das Kind jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett geht, kann ebenfalls sehr hilfreich sein.
Schlafrituale wie das Vorlesen einer Geschichte, sanfte Musik oder ein warmes Bad vor dem Schlafengehen können dem Kind helfen, sich auf die Nacht vorzubereiten. Diese Rituale signalisieren dem Kind, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen und zu schlafen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Schlafbedarf von Kindern variiert. Neugeborene schlafen oft 16 bis 18 Stunden am Tag, während Kleinkinder etwa 12 bis 14 Stunden benötigen. Eltern sollten den natürlichen Schlafrhythmus ihres Kindes unterstützen und nicht versuchen, diesen zu ändern.
Wenn trotz aller Bemühungen weiterhin Schlafprobleme bestehen, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Kinderärzte oder Schlafberater können wertvolle Tipps und Unterstützung bieten, um den Schlaf des Kindes zu verbessern.
Schlaf ist ein großes Thema unter Eltern, und das nicht ohne Grund. Ein besseres Verständnis des normalen Schlafverhaltens von Babys und Kleinkindern kann vielen Eltern helfen, mit weniger Schuldgefühlen und mehr Ruhe durch die Nächte zu kommen. Mit liebevollen und bindungsorientierten Methoden lässt sich das Schlafverhalten oft positiv beeinflussen, ohne das Wohl des Kindes zu gefährden.