Einleitung
Warum das Einschlafstillen zur Gewohnheit wird
Wann ist der richtige Zeitpunkt, das Einschlafstillen abzugewöhnen?
Vorteile des Abgewöhnens vom Einschlafstillen
Schritte zum Abgewöhnen des Einschlafstillens
Strategien zur sanften Entwöhnung
Geduld und Beharrlichkeit
Häufige Herausforderungen beim Abgewöhnen des Einschlafstillens
Tipps für eine ruhige Nacht
Das Wohlbefinden der Mutter während des Abgewöhnens
Was tun, wenn das Abgewöhnen nicht funktioniert?
Alternative Wege zur Entwöhnung
Langfristige Auswirkungen des Abgewöhnens vom Einschlafstillen
Ratschläge von Experten
Fazit
FAQs
Das Einschlafstillen ist für viele Eltern ein wichtiger Bestandteil der Schlafroutine ihres Babys. Stillen beruhigt, schafft Nähe und hilft vielen Kindern, sanft in den Schlaf zu gleiten. Doch es kommt der Moment, in dem Eltern sich fragen: Ist es Zeit, das Einschlafstillen abzugewöhnen? In diesem Artikel gehts darum, ob es wirklich sinnvoll ist, das Einschlafstillen abzugewöhnen und wenn ja, was praktische Tipps und Strategien sein können, die den Übergang sanft und stressfrei machen.
Das Einschlafstillen ist oft mehr als nur eine Methode, um das Baby satt zu bekommen. Es dient vielen Babys als Sicherheitsnetz, um sich zu beruhigen und den Übergang in den Schlaf zu erleichtern. Stillen schafft eine intensive Bindung zwischen Mutter und Kind, gibt Geborgenheit und hilft dem Baby, nach einem aufregenden Tag zur Ruhe zu kommen.
Für viele Babys ist das Einschlafstillen der einfachste und vertrauteste Weg, um abzuschalten. Sie verbinden die körperliche Nähe und Wärme der Mutter mit einem Gefühl von Sicherheit. Deshalb wird es schnell zur Gewohnheit.
Jede Familie und jedes Baby ist anders, deshalb gibt es keinen festen Zeitpunkt, wann das Einschlafstillen abgewöhnt werden sollte. Einige Babys zeigen von selbst Anzeichen, dass sie bereit sind, ohne Stillen einzuschlafen, während andere länger an dieser Routine festhalten. Ein häufiges Alter für den Übergang liegt zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr, aber letztlich hängt es von den individuellen Bedürfnissen Ihres Kindes ab.
Es ist wichtig, auf die Signale des Babys zu achten. Wenn es nachts nicht mehr so häufig nach der Brust verlangt oder von sich aus versucht, ohne zu stillen einzuschlafen, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Ein Anzeichen, dass es sinnvoll ein könnte, das Einschlafstillen abzugewöhnen ist, wenn das Kind plötzlich in der Nacht immer häufiger wach wird.
Das Abgewöhnen des Einschlafstillens kann sowohl für die Eltern als auch für das Baby Vorteile haben. Wenn das Baby lernt, ohne die Brust einzuschlafen, kann es oft längere Phasen am Stück durchschlafen. Dies bedeutet dann natürlich auch bessere Nächte für die Eltern.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Baby lernt, alternative Beruhigungsmethoden zu finden. Dies fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern kann auch dabei helfen, langfristig gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln.
Das Abgewöhnen des Einschlafstillens sollte schrittweise erfolgen, um das Baby nicht zu überfordern.
Es ist wichtig, keine Hauruck-Aktion zu starten, sondern behutsam kleine Schritte zu gehen. Es macht dafür total Sinn, sich mal ganz genau aufzuschreiben, was genau das Baby zum Einschlafen braucht, um dann zu schauen, welche Hilfen man nach und nach weglassen kann. Hilfreich ist oft, die Einschlafsituation zu verändern, indem das Stillen von der Schlafenszeit entkoppelt wird. Hier wird das Kind wahrscheinlich protestieren. Das ist normal, das darf sein. Hier darfst du ein Baby durch den Frust und die Trauer über die Veränderung liebevoll begleiten.
Babys lieben Routinen. Einen Schlafplan mit einer gut funktionierenden Einschlafroutine kann dem Kind helfen, sich auf die Schlafenszeit vorzubereiten. Wenn eine Routine gut etabliert ist, kann man im nächsten Schritt schauen, ob es schon Sinn macht, das Stillen vor die Schlafenszeit zu verlegen, sodass das Baby langsam den Schritt meistert, ohne die Brust einzuschlafen.
Viele Eltern sind verunsichert und wissen nicht genau, wie sie das Baby ohne die Brust beruhigen sollen.
Hier bedarf es einem neuen Verständnis darüber, warum Babys weinen. Die Lösung ist oft nicht, eine alternative Beruhigungsstrategie anzubieten, sondern das Kind liebevoll durch die Trauer über das Nehmen, einer liebgewonnenen Gewohnheit, zu begleiten. Das ist etwas, das vielen Eltern jedoch oft schwerfällt, da sie als Kind selbst nicht mit all ihren Emotionen angenommen wurden, so wie sie waren.
Hier ist ein emotions- und traumasensibler Ansatz (emtrasens®) der Schlüssel, um Heilung in das ganze Familiensystem zu bringen.
Dieser Leitfaden beinhaltet eine klassische, schrittweise Reduzierungen der Stillzeit
Erstmal geht es hauptsächlich darum, die Schlafenszeit der Mutter zu verlängern. Wenn du dein Kind nachts abstillen möchtest, wird hier empfohlen ein Zeitfenster zu wählen, das du selbst als kostbarste Nachtruhe Zeit ansiehst. z. B. zwischen 22:00 und 5:00 Uhr, oder zwischen 23.00 und 6.00 Uhr).
Die letzte Stillmahlzeit wird dem Baby dann kurz vor der festgelegten Uhrzeit gegeben. Das Baby darf da dann auch noch an der Brust einschlafen. Wenn es jetzt nach der festgelegten Uhrzeit wach wird, und zu weinen anfängt, dann darf es getröstet und in den ersten drei Nächten auch noch mit der Brust durch kurzes Stillen beruhigt werden. Wichtig ist allerdings, dass es nach dem Trinken wach bleibt und durch Kuscheln, Streicheln oder sanftes Wiegen in den Schlaf findet und nicht beim Stillen einschläft.
Hier dürfen gern auch andere Bezugspersonen, meistens sind es die Väter, ins Boot geholt werden.
Da die Kinder das nächtliche Stillen als Ritual verankert haben und mit der Mutter verbinden, fällt das Beruhigen durch den Vater oft leichter.
Laut Gordon ist dieses Vorgehen für die ersten drei Nächte vorgesehen und sollte wirklich in der Nacht 7 Stunden lang durchgehalten werden. Nach Ablauf dieser festgesetzten Zeit darf wieder wie gewohnt gestillt werden.
Ob das Baby in dieser Zeit im Familienbett oder in seinem eigenen Bett liegt, spielt keine Rolle. Wichtig beim nachts Abstillen nach Gordon ist, das Kind wach hinzulegen und nicht in den Schlaf zu stillen.
In den Nächten vier bis sechs gibt es nur eine kleine Änderung in der Vorgehensweise: Wenn das Kind wach wird, darf das Kind beruhigt und gestreichelt werden, jedoch soll es jetzt in der vorgegebenen Zeitspanne nicht mehr gestillt werden, auch nicht zum Beruhigen!
Das geht in den meisten Fällen mit viel Tränen einher. Viele Kinder schaffen es aber auch überraschend entspannt und schlafen schnell wieder ein, auch ohne die Brust. Wichtig ist, dass die Bezugspersonen hier ganz ruhig bleiben, dass Trost gespendet und Nähe angeboten wird. Das Baby sollte unbedingt auf den Arm genommen und liebevoll gewogen werden.
Wenn du es geschafft hast, nachts konsequent zu bleiben, dann klappt es jetzt wahrscheinlich, dein Kind durch Streicheln und sanftes Zureden wieder in den Schlaf zu begleiten.
Aber – jedes Kind ist einzigartig! Sei nicht enttäuscht, wenn es bei dir nicht so geklappt hat, wie Gordon es in ihrem Plan vorsieht.
Ab der siebten Nacht sollst du dein Kind jetzt im Idealfall, wenn es nachts aufwacht, nicht mehr auf den Arm nehmen, um es zu beruhigen. Streicheln, Händchenhalten, sanftes Reden oder Summen sind okay, mehr aber nicht.
Hier liegt nämlich eine Gefahr:
Achtung: Auch wenn das nachts Abstillen geklappt hat, können immer wieder einmal Situationen auftreten, in denen es wieder nötig ist, das Baby nachts an die Brust zu legen oder herumzutragen (z.B. bei Krankheit, Zeitverschiebung auf Reisen). Gordon rät, dem nachzukommen und mit seiner Methode wie gewohnt fortzufahren, wenn diese Phase vorüber ist.
Für Eltern, die den Prozess so sanft wie möglich gestalten möchten, gibt es die „No Tears“-Methode. Dabei werden Alternativen zur Beruhigung angeboten, ohne das Baby zu überfordern.
Meiner Meinung nach ist diese Methode nicht praktikabel. Ich verstehe, wenn Eltern den Wunsch haben, dass eine Veränderung liebgewonnener Schlafgewohnheiten ohne Tränen vonstattengeht. In meiner Praxis hat sich dieses Vorgehen jedoch nicht bewährt. Was nämlich passiert, wenn einfach andere Beruhigungsstrategien ausgepackt werden, ist, dass das Kind dann genauso häufig wie vorher wach wird, und dann das einfordert, was ihm statt der Brust als Einschlafhilfe angeboten wurde. Im Zweifelsfall macht das die Nächte viel anstrengender, als sie es eh schon sind. Warum? Weil, anstatt sich einfach umzudrehen und das Kind zu stillen, jetzt vielleicht jede Stunde auf dem Pezziball gehüpft, eine Flasche zubereitet oder das Kind durch das Zimmer getragen werden muss.
Das Abgewöhnen des Einschlafstillens ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Jedes Kind ist anders, und es kann Rückschritte geben. Wichtig ist, den individuellen Rhythmus des Babys im Blick zu haben, diesen zu respektieren und den Übergang so sanft wie möglich zu gestalten. Kindeswohl immer an erster Stelle!
Es kann vorkommen, dass das Baby während eines Entwicklungsschritts oder eines Wachstumsschubs besonders anhänglich wird. In solchen Phasen kann es schwierig sein, das Einschlafstillen abzugewöhnen, und es ist in Ordnung, den Prozess für eine Weile zu pausieren, bzw. erst nach dieser Phase damit zu beginnen, etwas an der Schlafgewohnheit zu verändern
.
Eine ruhige, dunkle und komfortable Schlafumgebung, bei maximal 18 Grad Raumtemperatur kann dem Baby helfen, leichter einzuschlafen, ohne dass es auf die Brust angewiesen ist.
Ein beruhigendes, immer wiederkehrendes und gleichbelibendes Einschlafritual wie eine kurze Geschichte, leise Musik oder eine sanfte Massage kann das Baby auf die Schlafenszeit vorbereiten und helfen, die Abgewöhnung zu erleichtern.
Für die Mama oder andere, enge Bezugspersonen, die in den Schlafprozess des Babys involviert sind, kann das Abgewöhnen des Einschlafstillens sowohl körperlich als auch emotional eine Herausforderung sein. Die Brust kann spannen, und die emotionale Bindung zum Stillen loszulassen, ist oft nicht einfach. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, nicht überstürzt abzustillen, um nicht in die Gefahr einer Brustentzündung zu kommen und sich Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen.
Es kann vorkommen, dass der Abgewöhnungsprozess nicht sofort funktioniert. In diesem Fall ist es wichtig, flexibel zu bleiben und gegebenenfalls Hilfe von einem Schlafcoach in Anspruch zu nehmen.
Das Abgewöhnen des Einschlafstillens ist ein individueller Prozess, der viel Geduld und Verständnis erfordert. Es gibt viele verschiedene Ansätze, und es ist wichtig, den Weg zu finden, der für dich, deine Intuition, deine kleine Familie am besten funktioniert. Indem du sanft vorgehst und auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehst, kann der Übergang erfolgreich gemeistert werden.
Wann sollte man mit dem Abgewöhnen des Einschlafstillens beginnen?
Es gibt keinen festen Zeitpunkt, aber viele beginnen zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr.
Was tun, wenn das Baby nachts weiter nach der Brust verlangt?
Alternativen wie Kuscheln, streicheln, wiegen anbieten und konsequent bleiben.
Ist es normal, dass das Baby weint, wenn das Einschlafstillen aufhört?
Ja, das Loslassen liebgewonnener Gewohnheiten ist in den meisten Fällen mit Trauer, Protest und Wut verbunden. Und das darf auch so sein. Hier hilft emtrasens®, der emotions- und traumasensible Ansatz in der Begleitung von Kindern.
Wie lange dauert der Abgewöhnungsprozess in der Regel?
Das ist sehr individuell, aber überwiegend dauert es zwischen 5 Tagen und einige Wochen.
Sollte ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn das Abgewöhnen nicht funktioniert?
Ja, ein gut ausgebildeter Schlafcoach kann hilfreiche Unterstützung bieten.